„Lasst uns mal für einen schmalen Taler jemanden finden, der die ganze Arbeit macht. Am besten so einen Studierten.“ Das ist mittlerweile der Standardspruch bei Geschäftsführern kleinerer Unternehmen und Start-ups, die gut ausgebildete Absolventinnen und Absolventen oder Studienabbrecher als günstige Ressource sehen. Zeitarbeitsfirmen tun ihr Übriges. Lieber arbeitslos als glücklich?
Cooles Büro, nur Druck
Regina ist 37. Sie ist von Haus aus Biologin. Geboren in Augsburg, studiert in Köln. Wegen der Liebe in die Hauptstadt gezogen. Lange Zeit fand sie hier keinen Job, hat sich mit Call Center-Jobs für ein Hosting Unternehmen und Taxifahren über Wasser gehalten. Dann entdeckte sie „Content Marketing“ als ihre Leidenschaft – geschrieben hat sie immer schon gern. Zunächst sah alles prächtig aus: „Junges Unternehmen im Biotech-Bereich sucht Mitarbeiterin zur Erstellung von Inhalten für die Website…“ Regina bekam den Job mit Zugeständnissen in puncto Gehalt. Das Büro war cool, die Kolleginnen und Kollegen jung. Fünf Monate kniete sie sich rein, ihr Tochter und ihr Mann unterstützten sie, kümmerten sich um den Haushalt.
Dann kam der Knall: Am Rande körperlicher und geistiger Erschöpfung verkündete ihr Chef, dass das Unternehmen neue Beteiligungspartner hätte, Kosten eingespart werden müssten. Entweder solle sie sich mit einer Gehaltskürzung zufriedengeben oder man müsse sich trennen. Regina ging – und das war gut so für sie, aber nicht einfach.
„Für mich brach eine Welt zusammen“
„Ich wusste erst gar nicht mehr, was ich machen sollte. Für mich brach eine Welt zusammen“, erzählt sie. „Zu kurz gearbeitet für ein vernünftiges Arbeitslosengeld, voller Selbstzweifel. Total entfremdet zuhause, unglücklich, unzufrieden.“ Die Rettung aus dieser misslichen persönlichen Lage kam aus der Agentur für Arbeit. Regina vertraute sich ihrer Beraterin an und die verzichtete darauf, sie schnell zu vermitteln. „Das Arbeitsamt hat mir ein Einzelcoaching empfohlen. Ich konnte mir einen Bewerber-Coach auswählen und musste dafür nichts bezahlen.“
Arbeitsagenturen in ganz Deutschland vergeben sogenannte „AVGS“ an Akademiker und Akademikerinnen, die Unterstützung bei der Selbsteinschätzung, der Vermarktung an Arbeitgeber und der Optimierung von Bewerbungsunterlagen benötigen. „AVGS“ steht für Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein.
„Ich habe mir in Berlin einige Coaches angeschaut, es gibt unglaublich viele“ erzählt Regina. „Die meisten sind Individualisten. Es war für mich schwer, bei den Kennenlerngesprächen festzustellen, ob wir zueinander passen.“ Gelandet ist Regina schließlich bei ecomex. Ecomex bietet einen Pool von 45 Coaches. Mit einem System, das die Firma „OCS“ nennt, erhält man einen Coach, der über mehrere Wochen der persönliche Ansprechpartner ist – und Experten, die bei bestimmten Aufgaben hinzugezogen werden.
Coaching war eine harte Zeit der Selbsterkenntnis
„Meine Bewerber-Coachings bei ecomex fanden immer in Einzelsitzungen statt. Von Anfang an war mir klar: Mein Gegenüber hilft mir, mich selbst und den Arbeitsmarkt besser zu verstehen. Ich habe gelernt, mehr Selbstvertrauen aufzubauen, weg von meinen Problemen in Lösungen zu denken“, freut sich Regina. „Die Zeit bei ecomex war hart für mich. Es war hart, zu erkennen, was ich selbst in Bezug auf meine Person und Persönlichkeit bislang falsch gemacht hatte, was in meinem Berufsleben schief gelaufen war. Es war schwer einzusehen, dass ich mich ändern muss. Die Coaches haben mir dabei gut geholfen und mich am nach rund vier Wochen mit neu gestalteten, komplett überarbeiteten Unterlagen in einige Online-Stellenportale gebracht.“ Nach nur fünf Bewerbungsgesprächen fand Regina in Berlin ihren Traumjob in einem großen Pharmaunternehmen. In der neuen Festanstellung leistet sie seitdem 32 Wochenstunden bei flexibler Zeiteinteilung und einem Homeoffice-Tag. „So glücklich war ich nie zuvor!“
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